Alopecia Areata

Hier erfahren Sie, was die Ursachen und Auswirkungen von Alopecia areata sind.

Was ist Alopecia areata?

Alopecia areata ist eine häufig vorkommende Autoimmunkrankheit, die sich in kreisrundem Haarausfall, meist in klar begrenzten Arealen der Kopfhaut, manifestiert. In schweren Fällen kann sie auch zu einer kompletten Kahlheit führen. Die Erkrankung tritt normalerweise an der Kopfhaut und im Bartbereich auf, wobei auch die Körperbehaarung betroffen sein kann.

Etwa 0,2 % der Weltbevölkerung leiden an Alopecia areata. Die Erkrankung hat ein geschätztes Lebenszeitrisiko von 1,7 % und ist eine häufige Ursache für abrupt einsetzenden Haarausfall. Sie tritt aber seltener auf als androgenetische Alopezie oder Telogeneffluvium. Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen. Obwohl Alopecia areata in jedem Alter auftreten kann, ist die Inzidenz unter jüngeren Altersgruppen höher. Alopecia areata ist die häufigste Form des Haarausfalls bei Kindern. Die familiäre Häufung liegt bei etwa 15 %, wobei die Ausprägung der Erkrankung unter den betroffenen Familienmitgliedern unterschiedlich sein kann. Von den Patienten, die an Alopecia areata leiden, entwickeln 5 % einen kompletten Verlust der Kopfbehaarung (Alopecia areata totalis) und 1 % eine Alopecia areata universalis (Verlust der gesamten Körperbehaarung).

Wie wird Alopecia areata diagnostiziert?

Die Erkrankung setzt in der Regel sehr schnell ein. In manchen Fällen hört sie nach Auftreten von einer oder wenigen kahlen Stellen auf, in anderen Fällen schreitet sie weiter fort und führt einem kompletten Verlust der Kopf- oder sogar der Körperbehaarung. Besonders charakteristisch für diese Erkrankung ist, dass sich in der Nähe der Ränder der kahlen Stellen so genannte Ausrufezeichenhaare (werden zur Wurzel hin schmaler) finden, deren Form eine fehlerhafte Verankerung der Haare an der Kopfhaut suggeriert.

Wodurch wird Alopecia areata verursacht?

Alopecia areata scheint ihren Ursprung im Immunsystem zu haben. Die Deregulierung des Immunsystems führt dazu, dass das Immunsystem Follikel mit wachsenden Haaren an bestimmten Stellen der Kopfhaut angreift. Da nur die Haare in der Wachstumsphase angegriffen werden, bleiben die Follikel mit Haaren, die sich nicht in der Wachstumsphase befinden, intakt. Angegriffene Follikel verlieren nur die in diesem Moment wachsenden Haare, so dass sie nicht die Fähigkeit verlieren, neue Haare zu bilden oder wieder in den Zyklus der Haarproduktion einzutreten.

Die spezifischen Auslöser der Alopecia areata sind nicht bekannt, aber es scheint, dass emotionaler oder physischer Stress, Virusinfektionen oder Medikamente eine Rolle spielen könnten. Darüber hinaus wird Alopecia areata häufig bei Patienten mit anderen Arten von Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Vitiligo, Psoriasis oder rheumatoider Arthritis beobachtet.

Kann Alopecia areata verhindert werden?

Es sind bislang keine Maßnahmen bekannt mit der Alopecia areata verhindert werden kann.

Kann der Haarausfall aufgehalten werden?

Aufgrund der hohen Spontanheilungsraten der Alopecia areata ist für einige Patienten, insbesondere in weniger schweren Fällen, in der Regel keine Behandlung erforderlich. Zwischen 35 % und 50 % der Patienten erholen sich innerhalb eines Jahres. Nur in den schwerwiegendsten Fällen (unter 10 %) ist eine vollständige Erholung der Haare selten. Dennoch gibt es topische oder injizierbare Mittel oder Phototherapie, die helfen können, die negativen Auswirkungen dieser Krankheit schneller zu reduzieren. Ein Dermatologe muss für jeden Patienten individuell beurteilen, um die beste Behandlung für diesen Patienten zu finden. Für den Fall, dass Alopecia areata mit einer anderen Autoimmunerkrankung assoziiert ist, wird empfohlen, diese zu überwachen und zu behandeln.

Literaturhinweise

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