Über aktinische Keratosen
Aktinische Keratosen sind ein durch ultraviolette Strahlung geschädigtes Hautläsionen, die an Stellen auftreten, die jahrelang der Sonne ausgesetzt waren. Das Erscheinungsbild kann verschieden sein.
Wie wirken sich aktinische Keratosen auf die Haut aus?
Chronische UV-Strahlung führt zu einer übermäßigen Vermehrung von Keratinozyten, den wichtigsten Zellen der Epidermis (der obersten Hautschicht). Diese Keratinozyten können sich verändern und unterscheiden sich dann von den normalen Hautzellen. Das Ergebnis ist eine lokale Hautveränderung (Läsion), die als verhornte, raue und schuppige Stelle sichtbar wird, die auch als aktinische Keratosen oder solare (Licht-) Keratosen bekannt ist.
Aktinische Keratosen sind als kurz gesagt Bereiche sonnengeschädigter Haut. Meist ist nicht nur diese Läsion, die als verändert wahrgenommen wird, beschädigt, sondern auch der umgebende Bereich, der gelblich, gefleckt ist oder sogar kleine, geplatzte Blutgefäße zeigt. Es kann aber auch vorkommen, dass die umgebende Haut normal aussieht. Unter einem Mikroskop oder wenn sie mit speziellen Techniken untersucht wird, werden die Veränderungen sichtbar. Diese Hautveränderungen werden als sogenannte subklinische aktinische Keratosen bezeichnet.
Wie erkenne ich aktinische Keratosen?
Untersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig (z. B. alle zwei Monate), um aktinische Keratosen rechtzeitig zu erkennen. Dabei sollten Sie besonders auf Hautpartien achten, die am häufigsten der Sonne ausgesetzt sind wie Gesicht, Lippen, Ohren, unbehaarte Kopfpartien, Handrücken und Unterschenkel. Hier treten diese Hautveränderungen am häufigsten auf.
Vereinbaren Sie unbedingt einen Termin beim Hautarzt, wenn Sie etwas Neues, Verändertes oder Ungewöhnliches auf Ihrer Haut entdecken und lassen Sie sich sofort untersuchen. Eine frühzeitige Diagnose und eine adäquate Behandlung erhöhen die Chance einer erfolgreichen Heilung.
Wie sehen aktinische Keratosen aus?
Zunächst ist es oft schwierig, aktinische Keratosen mit bloßem Auge zu erkennen. Dabei kann es aber sein, dass sich die Haut an bestimmten Stellen rau, trocken oder schuppig anfühlt.
Bei Voranschreiten der Keratosen erscheinen sie normalerweise als Verhornungen, die einen Durchmesser zwischen einem und drei Millimeter aufweisen und bis zu mehreren Zentimetern groß werden können. Aktinische Keratosen können unterschiedliche Farben und Formen annehmen und das sogar bei ein und derselben Person. Sie kann als einzelne Hautveränderung oder multipel in einem größeren Hautbereich auftreten, die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Auch die umgebende Haut weist oft einen gelblichen Ton auf, Flecken oder kleine, geplatzte Blutgefäße.
- Hautpartien mit schuppigen Flächen, die einem Ekzem oder Akne gleichen
- flache und schuppige Fläche, die einem Altersfleck gleicht
- Hauthorn, das normalerweise hart und konisch geformt ist
Auf den Lippen können sich aktinische Keratosen auch als:
- trockene, schuppige Flächen manifestieren, die nicht abheilen
- weiße, schuppig-verhornte Hautpartien
- helle Hautpartien
manifestieren.
Welche Farbe haben aktinische Keratosen?
Aktinische Keratosen präsentieren sich in vielen Farben: gelblich, grau, rosa, rot, braun, weiß. Sie können sogar die Farbe gesunder Haut haben.
Welche Form haben aktinische Keratosen?
Aktinische Keratosen können unterschiedliche Formen annehmen:
- (im ersten Stadium) Hautpartien, die sich rau anfühlen, mit bloßem Auge aber nicht erkennbar sind
- rötliche, raue und schuppige Hautpartien mit einer grobkörnigen Oberfläche
- erhöhte und raue rote, rosafarbene, graue oder hautfarben verhornte Hautpartien
Verursacht die aktinische Keratose Schmerzen?
Obwohl es eher selten vorkommt, können aktinische Keratosen berührungsempfindlich sein oder jucken, brennen, und sogar bluten. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn Ihnen diese Symptome auffallen. Wenn sie rechtzeitig erkannt wird, kann die aktinische Keratose fast immer erfolgreich entfernt werden.
Literaturhinweise
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Häufig gestellte Fragen zur aktinischen Keratose
Aktinische Keratosen sind nicht vererbbar, obwohl einige der Faktoren, die zu ihrem Entstehen beitragen, wie helle Haut oder Sommersprossen, durchaus erblich sein können. Aktinische Keratosen sind nicht ansteckend.
Aktinische Keratosen bezeichnen eine unkontrollierte Vermehrung von Keratinozyten. Das sind die Hautzellen, die in der Oberhaut (der obersten Hautschicht) am häufigsten vorkommen und dann entarten4. Einige aktinische Keratosen können sich zu einem Hautkrebs entwickeln, der dann Plattenepithelkarzinom genannt wird.1.4 Auch, wenn es eher selten vorkommt, kann sich diese Krebsart auf andere Gewebe ausbreiten. Daher sollten alle Arten von aktinischen Keratosen behandelt werden.
Eine Person mit aktinischen Keratosen hat ein höheres Risiko, jedwede Art von Hautkrebs auszubilden, als eine andere Person derselben Altersgruppe ohne aktinische Keratosen. Personen mit einer höheren Anzahl an aktinischen Keratosen haben ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Einige aktinische Keratosen verschwinden spontan wieder, besonders, wenn die Haut mit Sonnencreme oder anderweitig geschützt wird, obwohl die meisten aktinischen Keratosen sich nicht zurückbilden. Andere können sich zu einem Plattenepithelkarzinom entwickeln. Leider ist es vorher unmöglich festzustellen, welche aktinische Keratosen sich zu einem invasiven Plattenepithelkarzinom entwickeln. Der klinische Verlauf dieser Erkrankung kann nicht vorhergesagt werden.
Bei aktinischen Keratosen handelt es sich um ein chronisches Krankheitsgeschehen. Es kommt jedoch häufig vor, dass ältere Läsionen wieder auftauchen oder sich neue bilden. Die Präsenz einer einzelnen aktinischen Keratose ist bereits ein Indiz dafür, dass es zu einer chronischen Schädigung durch Sonneneinstrahlung gekommen ist und daher besteht ein gewisses Risiko, dass weitere Läsionen auftreten werden. Wenn Sie an aktinischen Keratosen leiden, wird Ihr Arzt Sie regelmäßig untersuchen und Ihnen empfehlen, sich umgehend zu melden, falls Sie neue Läsionen oder Veränderungen an den bereits bestehenden Läsionen entdecken.
Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Haut vor Sonneneinstrahlung schützen, um das Auftreten von aktinischen Keratosen zu verhindern oder ihre Progression zu verlangsamen. Folgen Sie den hier aufgezeigten Maßnahmen, um sich vor aktinischen Keratosen zu schützen:
- Verwenden Sie Sonnencreme und tragen Sie Bekleidung, die Ihren Körper bedeckt.
- Vermeiden Sie die Tageszeit, an denen die Sonne am höchsten steht.
- Vermeiden Sie es, ins Bräunungsstudio zu gehen oder sich auf einer Sonnenliege zu bräunen.
- Überprüfen Sie Ihre Haut zu Hause und lassen Sie sich auch regelmäßig von einem Hautarzt untersuchen.